In letzter Zeit habe ich mit Rouven Turck schon vermehrt über einen möglichen Bergbau auf Kupfer im Avers diskutiert. Schriftliche Überlieferungen, welche einen Bergbau im dünn besiedelten und waldarmen Avers bestätigen würden, sind bis anhin nicht bekannt. Eine erste Überlieferung von möglichen Hinweisen auf einen Bergbau im Avers, findet man bei Chr. Walkmeister (1889). Dieser zitiert eine mündliche Überlieferung, welche von den Folgen eines ehemaligen Bergbaus erzählt:
«Hinten im Thale soll einst ein Bergwerk bestanden und den ersten Anlass gegeben haben zu der verhängnisvollen Verwüstung der Wälder, wodurch die Bewohner immer mehr gezwungen wurden, das herrliche Alpenthal zu verlassen.»
Ebenso schreibt auch Ernst Lechner (1897) über die Folgen eines Bergbaus im Bregalga, einem kleinen Nebental:
«Die Abholzung wird dem Bergbau zugeschrieben, der einst im Nebenthale Bregalga betrieben wurde. Man erzählt, damals habe ein Mann warnend gesagt, es werde die Zeit kommen, wo man zwei Stunden weit thalabwärts laufen müsse, um die Ruthen zu einem Besen zu holen.»
Die einzige mir bis anhin bekannte Publikation, die Funde erwähnt, welche einen Bergbau im Avers bestätigen können, ist ein Artikel aus dem Bündnerischen Monatsblatt, aus dem Jahr 1930. In diesem Bericht von Hans Annaheim, beschreibt dieser Schlackenfunde einer ehemaligen Verarbeitungsstelle im Val Madris. Er beschreibt von bis zu faustgrossen Schlackenfunden auf der nördlichen Flanke des Felsriegels beim Punkt 1983 zwischen der Alp Bles und dem Stausee weiter hinten.